Symbole des Judentums

Torarolle mit Toramantel beim Torafest 2017

Die wichtigsten religiösen Symbole

Torarolle

Die Torarolle ist das heiligste Buch im Judentum und besteht aus den fünf Büchern Moses.
Sie enthält 304.805 Buchstaben, jede Seite hat 42 Zeilen.
Die Tora besteht aus vielen Pergamentblättern und wird zu einer sehr langen Rolle zusammengenäht.
Die fünf Bücher Moses:

  1. Bereschit – „Am Anfang“
  2. Schemot – „Die Namen“
  3. Wajikra – „Er rief“
  4. Ba Midbar – „In der Wüste“
  5. Dewarim – „Die Worte“

Heute werden die Torarollen von speziellen Schreibern – Sofer – mit Tinte auf Pergament geschrieben.
Das Pergament wird speziell in Handarbeit aus der Haut rituell reiner Tiere gefertigt. Jeder Buchstabe hat eine bestimmte Schreibweise.
Der kleinste Fehler macht die Rolle für den rituellen Gebrauch nicht koscher. Die alten, kaputten Rollen werden auf dem Friedhof beerdigt.

Toramantel

Zum ehrfurchtsvollen Umgang mit der Tora zählt es, die eingerollte Tora mit einem Mantel zu umkleiden, zu umhüllen. So ist es selbstverständlich, dafür edle Stoffe wie Samt, Seide oder auch Brokat zu wählen und den Mantel mit wertvollen Stickereien aus Gold- und Silberfäden zu schmücken. Die Motivauswahl der Stickereien ist vielgestaltig, wie Kronen, die Bundestafeln, zwei Löwen, dem Davidstern, florale Motive und fast immer entsprechende Texte, die auf die Bedeutung der Torarolle, den Stifter oder den Eigentümer hinweisen. Das schließt aber nicht aus, dass es sehr einfache Toramäntel gibt.

Torazeiger

Der Tora-Zeiger(Jad) ist ein Zeigestab zum Deuten der Textzeilen in der Toralesung. Er besteht meist aus einem silbernen Stab, an dessen vorderem Ende sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befindet. Die Zeigestäbe sollen vermeiden, dass die handgeschriebenen Schriftrollen mit den Händen berührt werden, da die Torarolle als heilig gilt. Der Tora-Zeiger ist Teil des Toraschmuckes und wird gemeinsam mit der Tora in der Toraschrein aufbewahrt.

Toraschild

Ein weiteres Element zum Schmuck der Torarolle bildet das Toraschild (hebr. Tass), das über den Mantel gehängt wird und meist aus Silber gearbeitet ist; es leitet seine Form von der Brustplatte ab, die der biblische Hohepriester im Tempel trug. In der Mitte des Toraschildes sind häufig auswechselbare Platten angebracht, die in hebräischer Schrift die Namen der jeweiligen Festtage zeigen.

Mesusa

Mesusa bedeutet übersetzt „Türpfosten“. Gemeint ist ein kleines Gehäuse, das am Türrahmen befestigt wird. Es enthält eine Pergamentrolle mit Abschnitten aus der Tora. Zum einen dient die Mesusa als Zeichen nach außen: Hier wohnen Juden. Darüber hinaus soll sie die Bewohner des Hauses an die Gebote und die jüdischen Traditionen erinnern. Die Mesusa ist auch ein Symbol von G-tt, das Er über unserem Haus wacht und es beschützt. Auf der Rückseite des Pergaments finden wir einen der vielen Namen von G’tt, Scha-dai. Es ist eine Abkürzung und bedeutet „Beschützer der Türen von Israel“. Das Anbringen einer Mesusa an den Türen von Wohnung und Büro beschützt den Bewohner – egal wo er sich gerade aufhält. Eine Mesusa kann aus unterschiedlichem Material hergestellt sein. Auf der Außenseite steht oft in hebräischen Buchstaben das Wort Schadaj („der Allmächtige“) oder der hebräische Anfangsbuchstabe ש 

Tallit

Der Tallit spielt im jüdischen Leben eine sehr wichtige Rolle. Er wird als Gebetsschal bezeichnet. Dieser ist mit Schaufäden (Zipfelquasten) versehen. Sie geben ihm seine religiöse Bedeutung. Kleidungsstücke, die nicht vier oder mehr Ecken haben, brauchen keine Schaufäden. Dieses Gebot gilt nur für den Tag. Deshalb trägt man beim AbendG’ttesdienst keinen Tallit. Der Tallit wird getragen, damit der Jude daran denkt, die Gesetze G’ttes einzuhalten. Den Tallit tragen die männlichen Gläubigen zu allen Morgenandachten der Woche, sowie am Sabbat und an den Festtagen. Er wird nur von Männern getragen.

Tefillin

Die Tefillin (Gebetsriemen) sind genau so wichtig wie der Tallit. Die Tefillin sind zwei lederne Schächtelchen, die Pergamentstückchen mit ausgewählten Torastellen enthalten. Die vier Toraabschnitte für die Handtefillin sind auf ein einziges Stück Pergament geschrieben, die für den Kopftefillin auf je ein Pergament. Dieser Text muss handgeschrieben sein und die Lederriemen, Hülsen und das Pergament müssen von koscheren Tieren stammen. Die Schächtelchen sind an ledernen Riemen befestigt. Man nennt diese Riemen auf hebräisch Rezuot. Der Riemen des für den Arm bestimmten Kästchens, muss bei Rechtshändern siebenmal um den linken Arm gewickelt werden, bei Linkshändern um den rechten, da der Psalmvers im Hebräischen aus sieben Wörtern besteht. Das Ende der Riemen wird noch dreimal um die Hand und dreimal um den Ringfinger und den Mittelfinger gewickelt, denn so entsteht die Form des hebräischen Wortes Sch’dai, was „G’tt“ bedeutet.

Kipa

Die Kipa (Kopfbedeckung) erinnert die Juden an ihr Judentum. Manche tragen sie ständig, andere nur während des Gebets und bei den Mahlzeiten. Doch der Talmud verknüpft das Tragen einer Kopfbedeckung eher mit der Vorstellung von Ehrerbietung (für G’tt) und Respekt. Der Brauch, eine Kopfbedeckung zu tragen, ist weit verbreitet, wird aber nicht von allen Juden gepflegt. Heutzutage glauben die orthodoxen und viele konservative Juden, dass es ein Ausdruck der G’ttesfurcht ist, sich den Kopf zu bedecken.

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